Pseudomorphose

[272] Pseudomorphose (Pseudokristall), eine Kristallform, die der Substanz, die sie bildet, nicht zukommt, sondern von einer andern Substanz entlehnt ist.

Wenn z.B. Serpentin in der Kristallform des Olivins, aus welchem er entstanden ist, auftritt, so bildet er eine Pseudomorphose nach Olivin. Sie entsteht in der Regel durch chemische Veränderung und Neubildungen unter Beibehaltung der ursprünglichen Form. Man unterscheidet: 1. Paramorphose, wenn die Substanz selbst sich nicht chemisch verändert, sondern nur eine Umlagerung oder andre Orientierung ihrer Molekel erleidet, z.B. wenn kohlensaurer Kalk in der Kalkspatform in Aragonit übergeht; 2. Umwandlungspseudomorphose, wenn die ursprüngliche Substanz chemisch verändert wird oder ganz verschwindet und eine andre in ihre Form tritt.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 272.
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