Rüststange

[529] Rüststange oder Standbaum, auch Gerüst- und Spießbaum genannt, ist einer der das Gerüst bildenden, im Abstand von etwa 3 m voneinander aufzuteilenden Baumstämme, die bis zum Gebäudegesims reichen und am oberen Ende einen Durchmesser von mindestens 10 cm haben müssen.

Sie sind mindestens 1 m tief einzugraben und mit Erde und Steinen seit zu umstampfen. Soll ein Standbaum verlängert oder »gepfropft« werden, so stellt man einen zweiten entsprechend langen Baum auf mindestens 2 m Länge neben das obere Ende des ersten auf eine Streichstange (s.d.) und verbindet beide Bäume durch Draht oder eiserne Ziehbänder; sodann steift man den oberen Baum von Streichstange zu Streichstange bis auf ein festes Unterlager auf dem Erdboden ab. Kantiges Holz wird in solchem Falle überblattet und durch Schraubenbolzen verbunden (s.a. Baugerüst).

L. v. Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 529.
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