[419] Rettungshaus, Anstalt, in welcher sittlich verwahrloste Kinder erzogen und zu nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft ausgebildet werden sollen.
Sie enthält Gebäude für die Verwaltung, für Wohnung und Pflege der Kinder sowie für Unterricht und Handarbeit. Nach den neueren Systemen besteht nicht allein eine strenge Trennung nach Geschlechtern, sondern auch Teilung in Familien, wobei etwa 1020 Kinder unter einer Mutter oder einem Vater in gesondertem kleinen Hause leben und nur Unterricht und Gottesdienst gemeinsam sind. Da Garten- und Landwirtschaft meist die Grundlage für die Erziehung wie für die Gesundheit der Kinder bilden, so ist hinreichendes Gelände in der Nähe der Anstalt nötig.
Literatur: [1] Baukunde des Architekten, Bd. 2, S. 356 ff., Berlin 1884. [2] Handbuch der Architektur, 3. Teil, Darmstadt 1887. [3] Berlin und seine Bauten, Berlin 1896.
Weinbrenner.