Rippen

[446] Rippen an Gußstücken fallen Verstärkungen flacher Wände, auf denen sie senkrecht stehen, bilden.

Eine Verschwächung bewirken sie, wenn sie zu dünn oder zu dick im Verhältnis zur sonstigen Eisenstärke sind, so daß sie Gußspannungen hervorrufen oder den Guß unter sich blasig werden lassen, oder auch, weil sie die elastischen Formänderungen Hörend beeinflussen, z.B. an gegossenen Trägern von H-Form, oder als radiale Versteifungen an wellenförmig gebildeten Radscheiben oder an Absperrplatten für Winderhitzer u.s.w. – An gußeisernen Zylindern von 500 mm Weite ohne Rippen, mit 50 und mit 100 mm hohen Längs- und Querrippen ergaben Versuche [1] bei einem Verhältnis der Materialmenge von 100 : 155 : 210 das Festigkeitsverhältnis von nur 100 : 129 : 140 gegen Aufreißen durch inneren Flüssigkeitsdruck.

Rippenguß zeigt die Profile: L, ⊥, U, H, je nachdem die Randleisten einseitig oder beiderseitig vorspringen (vgl. z.B. Gestell, Hängelager, Konsolen). Im Gegensatz zu Hohlguß ist er leichter herzustellen, billiger, aber weniger standfest gegenüber Biegung und Erschütterung, auch unruhiger im Aussehen.


Literatur: [1] Zeitschr. des Ver. deutsch. Ing. 1907, S. 1700, v. Bach.

Lindner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 446.
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