Rippen

[716] Rippen heißen die langen, schmalen, glatten und elliptisch gebogenen Knochen, welche von dem Brusttheile des Rückgrathes aus sich nach vorn und unten erstrecken, hier sich zum Theil mit dem Brustbeine verbinden und dadurch den sogenannten Brustkasten bilden helfen, der die Brusteingeweide, die Lungen, das Herz, die großen Blutgefäße, einen Theil der Speiseröhre u.s.w. beherbergt, denen sie also, sowie auch einigen Unterleibseingeweiden, zum Schutze dienen, außerdem auch noch für verschiedene Bänder und Muskeln Befestigungspunkte abgeben. Es sind ihrer 24, auf jeder Seite 12 und zwar ebenfalls auf jeder Seite 7 wahre, die von oben nach unten an Länge zunehmen und an ihrem vordern Ende durch Knorpel mit dem Brustbeine sich verbinden, und 5 falsche, die von oben nach unten immer kürzer werden und ohne mit dem Brustbeine unmittelbar zusammen zu hängen, sich mit ihrem vordern Ende in die Weichtheile verlieren. An jeder einzelnen Rippe unterscheidet man unter andern eine vordere und hintere oder lieber äußere und innere, obere und untere Fläche, einen obern und untern Rand, und oberhalb des letztern an der innern Fläche eine Rinne oder Vertiefung für die daselbst verlaufenden Gefäße und Nerven. Auch die Rippen sind wie andere Knochen mancherlei Krankheitszuständen unterworfen; so können sie sich wie die Knochen der Wirbelsäule, des Beckens u.s.w. unter dem Einflusse der englischen Krankheit verkrümmen, ferner zerbrechen, verrenkt und theilweise durch Knochenfraß zerstört werden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 716.
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