Schmiedewalzen

[685] Schmiedewalzen

Zur Massenherstellung von gestreckten, sich verjüngenden und profilierten Schmiedestücken werden vorteilhaft Schmiedewalzen verwendet, die nicht nur genaue und saubere Arbeit leisten, sondern auch die Festigkeits- und Dehnungseigenschaften des verarbeiteten Materials günstig beeinflussen und die Hitze des Schmiedestückes möglichst ausnützen. Schmiedewalzen bestehen aus zwei, auch drei übereinander angeordneten, gleichmäßig angetriebenen Walzen, deren Umfang entsprechend profiliert ist. Zum Strecken der Schmiedestücke allein werden die Walzen rundum gleichmäßig kalibriert, zur Herstellung profilierter Stücke mit einem in Richtung der Längsachse veränderlichen Querschnitt müssen beide Walzen mit einem längs des Umfanges entsprechend sich verändernden Kaliber versehen sein. Die Walzen sind meist so breit, daß mehrere Profile nebeneinander Platz finden. Statt die ganze Walze zu profilieren, setzt man zweckmäßiger auf glatte Walzen profilierte Stahlsegmente auf, die leicht auszuwechseln und billiger sind als vollständige Kaliberwalzen. Durch exzentrische Verstellung der Segmente[685] auf der Walze kann das gleiche Werkzeug zur Herstellung von Stäben verschiedener Steigungen und Längen benützt werden. Eine von der Maschinenfabrik Hasenclever A.-G., Düsseldorf, gebaute Schmiedewalze für Riemenantrieb ist in der Figur S. 685 unten dargestellt.

Zur Herstellung von Arbeitsstücken, die von der Mitte nach beiden Seiten symmetrisch zu bearbeiten sind (z.B. Hufeisen) werden Maschinen mit 2 Paaren fliegend zu beiden Seiten angeordneten Kopfwalzen verwendet.

Für kurze Schmiedestücke und zum Anarbeiten von Spitzen an Nägeln, Feilen u.s.w. wird eine Pendelwalze verwendet, deren Walzen zur Arbeitsleistung nur auf einem bestimmten Weg hin und her bewegt werden.

Treiber.

Schmiedewalzen
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 685-686.
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685 | 686
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