Sensitometrie [2]

[588] Sensitometrie photographischer Schichten, Prüfung auf Lichtempfindlichkeit. In der Regel benutzt man als Maß der Lichtempfindlichkeit die Lichtmenge, die notwendig ist, um den ersten erkennbaren Lichteindruck zu geben (Schwellenwert).

Hierzu dienen insbesondere das Graukeilsensitometer (s. S. 262) sowie das ältere Scheiner-Sensitometer mit rotierender Scheibe. Es ist aber jene Platte praktisch die empfindlichere, die schneller einen kopierfähigen Halbton liefert, weshalb man auch die zur Erzielung einer mittleren Schwärzung erforderliche Lichtmenge als Maß der Empfindlichkeit photographischer Platten benutzt (Pariser Kongreß 1889). Wichtig ist der Zusammenhang von Lichtmenge in photographischer Schwärzung und man muß Zeit- und Lichtintensität variieren (Schwärzungskurve; vgl. Photographisches Schwärzungsgesetz im Art. Photographie). Zu beachten ist der Einfluß der verschiedenen Wellenlänge des Lichtes; ferner muß bei einer photographischen Platte der Schleier, die Lichthofbildung, das Auflösungsvermögen, die Polarisationserscheinung und die Farbenempfindlichkeit berücksichtigt werden. Intermittierende Beleuchtung rotierender, durchlochter Scheiben wirkt nicht identisch mit kontinuierlicher Beleuchtung.


Literatur.: Eder, Photographie bei künstl. Licht, Spektrumphotographie, Aktinometrie, Halle a. d. S. 1912. – Ders., Das Graukeilphotometer, Halle a.d.S. 1919. – Sheppard und Mees, Untersuchungen über die Theorie des photogr. Prozesses, Halle a.d.S. 1912. – Odencrants, Intensitäts- oder Intermittenzskalen für fenfitometrische Zwecke, Zeitschr. f. wissenschaftl. Photogr. 1919, Bd. 18, S. 209.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 588.
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Lueger-1904: Sensitometrie [1]