Thiophen

[542] Thiophen C4H4S oder


Thiophen

ein Bestandteil des Steinkohlenteers, wird aus diesem bezw. dem rohen Steinkohlenteerbenzol dargestellt und ist eine farblose Flüssigkeit von 1,072 spez. Gew. bei 15° C. und einem Siedepunkt von 84° C, von schwachem, wenig charakteristischem Geruch.

Synthetisch kann Thiophen auf verschiedene Weise gewonnen werden; am wichtigsten ist seine Darstellung durch Erhitzen von Bernsteinsäure mit Schwefelphosphor und Destillieren des Reaktionsgemenges. Im Destillat besteht der Hauptanteil aus Thiophen. Es unterscheidet sich[542] von Benzol auch durch die Indopheninreaktion, welche übrigens auch seinen Derivaten zukommt. Mit Isatin und Schwefelsäure gibt es eine dunkelblaue Färbung. Hat antiseptische Eigenschaften.


Literatur: Die Lehrbücher der organischen Chemie. Ausführlich in Fehling-Hells Neuem Handwörterbuch der Chemie, Bd. 7, Braunschweig 1905.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 542-543.
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