Umwandlungstemperatur

[717] Umwandlungstemperatur. Feste Körper (auch einige Flüssigkeiten) existieren oft in mehreren »allotropen« (s. Allotropie) Modifikationen, die in verschiedenen Temperaturbereichen beständig sind. Diejenige Temperatur, bei welcher zwei Modifikationen gleichzeitig beständig sind, heißt deren Umwandlungstemperatur, da oberhalb die eine, unterhalb die andre unbeständig wird und sich in die beständige Form umwandelt.

Einige Umwandlungstemperaturen sind Na2SO4 · 10H2O in Na2SO4 -Anhydrid bei 33° rhombischem Schwefel in monoklinen Schwefel 95°, ZnSO4 · 7H2O in ZnSO4 · 6H2O + H2O bei 39°, wobei die an erster Stelle genannte Modifikation die unterhalb der Umwandlungstemperatur beständige ist. Die Umwandlungstemperatur ist analog dem Schmelzpunkt oder Siedepunkt, und es gibt auch analog der latenten Schmelz- und Verdampfungswärme eine Umwandlungswärme.


Literatur: Nernst, Theoretische Chemie, 2. Aufl., Stuttgart 1898.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 717.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika