Zuschneidemaschinen

[1041] Zuschneidemaschinen, Maschinen zum Ausschneiden von Geweben, Leder, Papier u. dergl, um Bestandteile für Massenartikel, z.B. Schirme, Blumen, Kleider, Ledergalanteriewaren, Luxuspapiere zu gewinnen.

Kleinere Bestandteile werden mit Ausschlageisen oder Ausstanzmessern (s. Bd. 1, S. 412) unter geeigneten Pressen (Schrauben-, Kurbel- oder Exzenterpressen) ausgeschnitten. Größere Bestandteile, besonders für Leibwäsche, Kleider u. dergl., werden in eigentlichen Zuschneidemaschinen mit beweglichen Messern zugeschnitten. Die Messer sind entweder kreisförmig oder blattförmig. Das kreisförmige Messer ist an einem aus zwei gelenkig verbundenen Teilen bestehenden drehbaren Ausleger gelagert, wird mit großer Geschwindigkeit um eine wagerechte Achse gedreht und läßt sich mit dem Ausleger nach allen Richtungen über den auf dem Tische liegenden Stoff hinbewegen und gleichzeitig um eine senkrechte Achse beliebig drehen. Das blattförmige Messer ist in ähnlicher Weise in einer beweglichen Vorrichtung gelagert und wird mit großer Schnelligkeit auf und nieder bewegt, um in den Stoff einzuschneiden. Bei der Maschine von Philippson & Leschziner in Berlin (D.R.P. Nr. 2510) besteht die senkrechte Welle, von der aus das Kreismesser mittels Kegelrädern umgetrieben wird, aus zwei ineinander verschiebbaren Teilen, von denen der untere von einem Handgriff umgeben ist, der mit der Hand erfaßt und einer Schablone folgend bewegt wird, um den Schnitt zu vollführen. Der Stoff liegt auf einer nachgiebigen Unterlage. Vgl. a. D.R.P. Nr. 48592, 78763, 83206, 83377.

† E. Dalchow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 1041.
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