II.

[262] Das zweite Problem handelt von einem Mann, der Rückenschmerzen hatte. Die Leute begaben sich zu den Lehrern, damit diese sich den Rücken anschauen sollten. Sie schlugen als Heilmittel eine Zitrone vor. »Nun war da ein Zitronenbaum, aber er stand mitten in einem Brunnen; und ausserdem sass ein Mann auf dem Baume, der ihn bewachte; seine Früchte waren nicht zu kaufen, auch wurden sie nicht auf Bitten hingegeben, und wenn Du darum batest, bekamst Du sie nicht.« – Was thun nun die Leute, um die Zitronen zu bekommen?

Derjenige, der sie haben will, geht zunächst hin, bringt einen Stein herbei und wirft damit nach dem Hüter, der auf dem Zitronenbaume sitzt. Den Stein wird er vorbeifliegen lassen, um jenen fürchten zu machen, dass er getroffen werde. Dann ward jener selbst Zitronen[262] abpflücken und nach dem werfen, welcher den Stein geworfen hat; dieser liest die Zitronen auf und geht hin, um seinen Rücken damit zu behandeln.

Quelle:
Velten, C[arl]: Märchen und Erzählungen der Suaheli. Stuttgart/Berlin: W. Spemann, 1898, S. 262-263.
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