Hundertdreiundsiebzigste Geschichte

[178] geschah in Tagen des Jehude Chossid. Da war ein Kind geboren, dem stund Emmes (Wahrheit) an seiner Stirn geschrieben. Der Chossid nahm das Kind un zug es auf bis es groß war. Un Rabbi Jehude, wo er hinging, so nahm er das Kind mit, un zieht es hübsch auf. Un der Jung dient ihm, gleich wie ein Knecht dient seinem Herrn. Un Rabbi Jehude lernt mit ihm un er ward ein großer Talmidchochom (Schriftgelehrter) in der Thauroh. Un ward geheißen Rabbi Emmessi, das war Emmes, das ihm an der Stirn gegraben war. Das bedeutet, daß das Kind ein großer Talmidchochom sollt werden. Der Heilige, gelobt sei er, soll alle bösen Herzen verkehren. Omen.

Quelle:
Allerlei Geschichten. Maasse-Buch, Buch der Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch nebst Volkserzählungen in jüdisch-deutscher Sprache, Nach der Ausgabe des Maasse-Buches, Amsterdam 1723, bearbeitet von Bertha Pappenheim, Frankfurt am Main: J. Kauffmann Verlag, 1929, S. 178-179.
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