X.

[132] In der Himmelfahrtsnacht geht die Thür zu Mchers Felsen auf. Aber ihm ist es nicht beschieden herauszugehen; der Boden hält ihn nicht, seine Füsse sinken in den Boden ein.

Einmal in der Himmelfahrtsnacht sieht ein Hirte Mchers Thür aufgehen. Der Hirte geht hinein. Mcher fragt ihn: »Wovon lebt Ihr in der Welt?«

Jener antwortet: »Von Verstand.«

Darauf sagt Mcher: »Wir werden sehen, was Ihr für einen Verstand habet. Nimm den Futterbeutel jenes Pferdes und hänge ihn ihm um den Hals!«

So sehr sich der Hirte auch bemühte, konnte er ihn doch nicht in die Höhe heben. Er führte das Pferd zum Futterbeutel, machte ihn auf, legte den Riemen dem Pferde um den Kopf. Das Pferd hob den Kopf auf und der Hirte führte es an seine Stelle und sagte: »Das ist unser Verstand, davon leben wir auf der Welt!«

Dann fragte der Hirte: »Mcher, wann wirst du von hier herausgehen?«[131]

Jener sagte: »Wenn der Pflaumenbaum Weizen und der Hahnbuttenstrauch Gerste tragen wird, ist mir beschieden von hier herauszugehen.«


Vom Himmel fielen drei Apfel herunter: einer für den Erzähler, der zweite für den Zuhörer und der dritte für die ganze Welt.

Quelle:
Chalatianz, Grikor: Märchen und Sagen. Leipzig: Verlag von Wilhelm Friedrich, 1887, S. 131-132.
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