20. Entstehung des Maiglöckchens.

Kosackenmärchen.


Als Christus am Hofe des Pilatus von den Knechten gepeinigt wurde, trat eine Mutter mit ihrem Knaben herzu. Kaum hatte dieser die Qualen des Heilandes gesehen, so wollte er ihn aus den Händen der Peiniger befreien, weinte und bat, man möge Jesus verschonen. Da schaute der Herr auf den Knaben, und Tränen rannen ihm über die Wangen und fielen auf die Steinplatten des Hofes. Da brachen die Platten, und aus ihren Spalten erhoben sich die schneeweißen duftenden Blüten des Maiglöckchens.

Quelle:
Dähnhardt, Oskar: Naturgeschichtliche Märchen. 7. Aufl. Leipzig/Berlin: 1925, S. 23-24,35.
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