[445] 939. Die verhexte Kuh zu Stadtbredimus.

Es war im Jahre 1802. Ein Mann aus Stadtbredimus, mit Namen Weis de Pittchen, hatte eine schöne Kuh, die auf einmal aufhörte, Milch zu geben. Überzeugt, daß seine Kuh verhext sei, nahm Pittchen seine Zuflucht zum Geistlichen des Dorfes, Herrn Kaplan Kleiner. Dieser ging mit Pittchen in dessen Stall und da sahen sie Gram, die Hexe, in Gestalt einer Katze der Kuh zwischen den Hörnern sitzen. Der erzürnte Pittchen ergriff die Mistgabel, um die Hexe zu durchstechen. Der Kaplan hielt ihn zurück. »Wo wolltest du denn den Leichnam hinschaffen?« fragte er. Da begnügte sich Pittchen damit, die Katze zu verwunden, und sieh! plötzlich stand die Hexe in ihrer Menschengestalt vor ihnen: der Zauber war gebrochen. Am folgenden Morgen aber fand der Kaplan seine zwei fetten Schweine tot im Stall liegen.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 445.
Lizenz:
Kategorien: