[487] 1020. Ursprung der Bittgänge nach Taben (oberhalb Saarburg).

Der Sage nach haben die Bittgänge nach Taben bei Saarburg zur Heilung einer gewissen Kinderkrankheit folgendem Vorfalle ihren Ursprung zu verdanken.

Einst kam der hl. Peter von Mailand die Mosel heruntergeschwommen und wollte bei Grevenmacher ans Land steigen, um hier besonders verehrt[487] zu werden. Die Wäscherinnen aber stießen den ihnen unbekannten Mann mit den Bleueln vom Ufer wieder ab, worauf Peter sprach: »Nun schwimm ich durch Hecken und Brüche, und viel fromm Mutterkind muß dahin kommen, mich zu besuchen.« Er schwamm die Mosel hinunter und die Saar hinauf bis nach Taben, wo er noch immer verehrt wird. Als der Heilige die geheimnisvollen Worte gesprochen hatte, war es den Weibern leid, ihn vom Land abgehalten zu haben. Sie riefen ihn zurück, aber vergebens.


Lehrer Wagner zu Grevenmacher

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 487-488.
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