[519] 1076. Der ewige Jude im Walde bei Hünsdorf.

Ein Förster von Keispelt wollte sich eines Morgens in das benachbarte Hünsdorf begeben. Sein Weg führte ihn durch den bei Hünsdorf gelegenen Wald, genannt Maximeinerwald. Da begegnete ihm ein steinalter Greis mit bis auf die Schultern herabhangenden, grauen Haaren. Dem Förster schien des Greises Aussehen unheimlich, jedoch faßte er sich ein Herz und redete ihn folgendermaßen an: »Wo geht Ihr hin, Alter?« – »Das geht dich nichts an«, antwortete jener rasch, ohne aufzublicken, und ging weiter. Der Förster behauptet, dieser Greis sei der ewige Jude gewesen, der noch immer auf Erden wandle.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 519.
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