[533] 1103. Templer zu Eisenbach.

Viele Einwohner von Eisenbach glauben, daß die in der Umgegend befindlichen Steintrümmer von sogenannten »Tempelshäusern« herrühren, in denen ehedem die Tempelsherren gewohnt hätten. Es seien dies Raubritter gewesen, deren Raubwesen die frühern Burggrafen, namentlich die von Stolzemburg und Falkenstein, für immer ein Ende gemacht hätten. Auf dem »Becherberg« der Flur, welche der Weg nach Hosingen in zwei Hälften teilt, sieht man noch Überreste ihrer Wohnungen. In der Gegend vom Kohnenhof kann man die Steintrümmer sehen, wo ihre Kirche gestanden. Auf anderen Stellen zeigt man, wo einst ihre Stallungen gewesen. Auf manchen dieser Stellen hat man früher Gefäße (irdene Krüge) vorgefunden, in welchen sich Asche von den Brandopfern befand. Aus eben diesem Grunde behaupten viele, es dürften aus Jerusalem verjagte Tempelherren gewesen sein, welche das alleinige Besitzrecht der Tempeleinkünfte sich hätten anmaßen wollen.

Auf der »Kâp«, einem zwischen Wahlhausen und Eisenbach gelegenen Orte, befinden sich die Trümmer eines »Heidenhäuschens«. Dieses ist nur mehr dem Namen nach bekannt.


Lehrer Quiring zu Untereisenbach

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 533.
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