[537] 1109. Tempelherren im Kasselsberg.

An einem Sonntagmorgen begegnete ein Bauer, der sich nach Vianden begab, Tempelherren, die sich im »Kasselsberg« (einem Berg, der im Hüpperdinger Gemeindewald, drei Viertelstunden von Heinerscheid, gelegen ist und an die Ur stößt) aufhielten. Um nicht so leicht erwischt zu werden, hatten die Tempelherren ihre Pferde verkehrt beschlagen, und sie ließen den Bauern schwören, sie nicht zu verraten. Doch dieser stellte sich am Mittage vor die Kirche zu Vianden, als die Leute aus dem Hochamte kamen, schlug mit einem Stabe auf einen Stein und rief mit lauter Stimme: »Stein, dir sage ich es allein, die Tempelherren sind daheim!«

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 537.
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