[545] 1119. Weibertreue.

Als die Franzosen die Burg Johannisberg eroberten, begehrte die Burgfrau, das hinaustragen zu dürfen, was ihr am teuersten sei, und ihren Schloßhund mit Habseligkeiten zu beladen. Die Bitte wurde ihr gewährt. Dem Hund lud sie ihre Kleinodien auf, sie selbst nahm[545] das größte Kleinod, das sie besaß, ihren Gemahl, auf den Rücken, und zog so zum größten Erstaunen der Belagerer aus der Burg. Das Schloß wurde verbrannt.


N. Gonner

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 545-546.
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