[75] 162. Die Flamme im Kleindörfchen zu Remich.

[75] Das Kleindörfchen ist ein alter, zerfallener Bau, der, wie ein altes Ritterschloß, eine Menge Gewölbe und Verliese birgt, welche zur Zeit, als das Haus von vielen Familien bewohnt war, zu Geißställen gebraucht wurden. Später aber spielten die Schulbuben Verstecken in den Räumen, wobei der zaghafteste stets die anderen »suchen« mußte, denn man erzählte, von Zeit zu Zeit spuke es dort und eine fliegende Flamme schweife durch alle Zimmer des Hauses. Daher gehörte ein gut Stück Mutes dazu, in diesen Zimmern zu wohnen.


N. Gaspar

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 75-76.
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