[161] 374. Das Schappmännchen auf dem Wirtenberg.

A. Vorzeiten jagte nachts das Schappmännchen, ein kleines, graues Männchen, auf dem Wirtenberg bei Mensdorf. Seine Hunde durchstreiften die Gegend bis zum Beierholz. Schlag zwölf war das Jagdgetöse verstummt und alles verschwunden. In stillen Sommernächten sollen die Hunde einen solchen Lärm gemacht haben, daß die Leute in Roodt und Mensdorf nicht hätten schlafen können. Aus Furcht vor dem Schappmännchen wagte damals niemand auf dem Wirtenberg zu jagen.


B. Häufig, so wird erzählt, irre Huppmännchen (Schappmännchen) auf dem Wittenberg umher, indem er bald seine Hunde an ein wildes Tier hetze, bald sie zurückrief, bald durch den Ruf »Puh« das Schießen nachahme.


C. Auf dem Wirtenberg bei Mensdorf hielt sich der Sage nach ein wilder Jäger auf, genannt Schappmännchen. Allnächtlich hörte man in dem nahen Mensdorf sein »Puhhei!«, wie er seinen zwölf Hunden zurief. Während des Tages hielt er sich in tiefen Höhlen auf. Kein Mensch hat ihn je gesehen: näherte man sich ihm, so war er auf einmal spurlos verschwunden. Seinen Ruf aber hörte man ganz deutlich.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 161.
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