[192] 442. Die Nachtpost zu Bartringen.

Es war in einer finsteren Nacht des Spätherbstes, als ein Knecht aus Bartringen mit den Pferden seines Meisters auf die Wiese gefahren war. Um Mitternacht schlief er ein, wurde aber bald darauf von einem gewaltigen Gerassel geweckt. Er schaute um sich und sah in der Ferne einen mit vier Pferden bespannten Wagen von Luxemburg her durch dick und dünn ohne Weg und Bahn auf Bartringen zueilen, mit zwei großen Laternen zu beiden Seiten. Auf dem linken Vorderpferde saß ein Bedienter, ein zweiter vorn auf dem Wagen; sie trieben die Rosse zum Galopp an und peitschten sie gewaltig. Es ging durch die Lüfte, schnell wie der Wind, so daß der Wagen bald den Augen des Knechtes enschwunden war.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 192.
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