[304] 694. Der Klackebur bei Reckingen (Mersch).

Die Glocke einer verfallenen Kapelle in der Nähe von Reckingen wurde während der ersten französischen Revolution in einer Quelle, einen Kilometer südwestlich von der Kirche und dreißig Schritte vom Feldweg, im sogenannten Klackebur in »Sauerbruch« vor der Habgier der Franzosen versteckt. Gegen 1800 wollten ein reicher Bauer und sein Knecht die Glocke ausgraben, um mit derselben auch die Geldkiste zu heben, welche ebendaselbst versenkt worden. Schon waren die Schatzgräber in ihrer Arbeit so weit fortgeschritten, daß nur mehr der Deckel der Kiste zu öffnen blieb. Da vernahmen sie eine Stimme: »Welchen soll ich holen? Den mit der roten Mütze?« Der eine von ihnen hatte nämlich eine rote Mütze auf. Von Schrecken befallen, machten sich beide aus dem Staub. Bis auf den heutigen Tag hat niemand mehr nach den Schätzen gegraben.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 304.
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