[305] 699. Der vergrabene Schatz bei Reckingen.

[305] Außerhalb des Dorfes Reckingen an der Meß stand vor alter Zeit ein hölzernes Kreuz, von dem man behauptete, daß an seinem Fuß ein großer Schatz vergraben liege. Dieser sollte jedoch nur unter der Bedingung zu heben sein, daß während der Schatzgräberei kein Wort gesprochen werde. Einst machten sich zwei Bauern des Dorfes nachts ans Werk, den schweren Geldkasten zu heben. Während der eine grub, hielt der andere das Licht. Sie hatten noch nicht lange gegraben, als der Gräber mit seinem Spaten an einen festen Körper stieß, der einen dumpfen Klang von sich gab. »Halt an!« rief er in seiner übergroßen Freude. Kaum war ihm das unbedachte Wort entwischt, da war das Loch wieder zu und ein riesiger Hund lag an der Stelle.


Lehrer Konert zu Hollerich

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 305-306.
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