[316] 727. Geldfeuer zu Hohlfels und Kail.

Eine Magd aus dem Hause Gompels zu Hohlfels, die des Morgens in aller Frühe aufgestanden war, bemerkte in geringer Entfernung von ihrem Hause auf einem kleinen Hügel ein Feuer brennen. Sie ging hin und nahm Kohlen, um das Feuer im Hause anzuzünden. Doch kaum hatte sie die Kohlen auf den Herd geschüttet, so waren dieselben erloschen. Ein zweites Mal ging es ebenso. Als sie zum drittenmal kam, herrschte ein kleines, schwarzes Männchen, das am Feuer saß und dasselbe schürte, sie barsch an mit den Worten: »Hast du der Kohlen noch nicht genug?« Jedoch ließ er sie deren noch einmal nehmen; aber auch diese waren erloschen, sobald sie dieselben auf den Herd schüttete. Die Magd weckte nun die Hausfrau und erzählte derselben, was ihr begegnet war. Als die Hausfrau zum Herd kam, gewahrte sie, daß die Kohlen lauter Goldstücke waren. Niemand jedoch kannte das Gepräge derselben.


Lehrer Conrad zu Hohlfels


Eine ganz ähnliche Sage von brennendem Gelde wird zu Kail erzählt.

Quelle:
Gredt, Nikolaus: Sagenschatz des Luxemburger Landes 1. Neudruck Esch-Alzette: Kremer-Muller & Cie, 1963, S. 316.
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