[337] Mündlich.
So war auch einmal einer von unsern Nachbarn mit seinem Bogen ausgegangen, um in Ronsse dem Vogelschuß beizuwohnen. Als er kaum halbwegs war, sah er plötzlich einen großen Wolf aus dem Busche herausspringen[337] und auf ein dreizehnjährig Mädchen zu eilen, welches auf einer Wiese zur Seite der Landstraße die Kühe hütete. Der Nachbar besann sich nicht lange, zog schnell einen Pfeil, zielte und traf den Wolf glücklich in die rechte Seite, so daß der Pfeil stecken blieb und das Thier mit Heulen und Wimmern in den Wald zurückeilte.
Am andern Tage hörte er, daß ein Knecht des Bürgermeisters todtkrank liege, indem derselbe Tags vorher in die rechte Seite geschossen worden sei. Das machte den Nachbar neugierig und er ging zu dem Knechte und ließ sich den Pfeil zeigen, den er alsbald für einen von den seinen erkannte. Er hieß also die übrigen Leute herausgehen, und als er allein bei dem Knechte war, beredete er ihn, zu gestehen, woher die Wunde gekommen wäre, und da hat der Knecht ihm bekannt, daß er der Wärwolf gewesen sei; ist auch am andern Tage gestorben.