332. Das Marsdiep.

[409] H. Soeterboom, Oudheden van Zaanlant, Stavoren, Vronen en Waterland. Amsterdam 1702. I, S. 28.


Zwischen Texel und Helder war ehedem nur so viel Wasser, daß ein hinübergelegter Balken als Brücke diente. Es kam aber einmal ein Krämerlein an die Stelle und fand den Balken nicht. Da nahm der Mann seine Marse und stellte die ins Wasser, um hinüber zu kommen, und die langte gerade zu. Davon nun, daß das Wasser gerade so tief, als die Marse hoch war, bekam die Stelle den Namen Marsdiep, welchen sie noch heute trägt.

Andere sagen, sie hätte von den alten Marsen ihren Namen, und das könnte auch sein; doch ist das Obige noch stets Volkssage, und der kann man doch wahrlich nicht alle Glaubwürdigkeit absprechen.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 409.
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