333. Edelstein macht unsichtbar.

[409] Mündlich.


Die edle Gräfin Hildegard, Hausfrau des Grafen Dietrich II. von Holland, schenkte dem Kloster Egmont viele herrliche Sachen. Unter diesen war auch ein Altar mit einer goldenen Tafel, die mit den kostbarsten Edelsteinen verziert war, die man nur sehen konnte. Zu oberst an dieser Tafel aber war ein gar schöner Stein, und der erleuchtete den Chor bei der Nacht, wie wenn eine Kerze daselbst gebrannt hätte. Auch hatte dieser[409] Stein die Kraft, denjenigen unsichtbar zu machen, welcher ihn bei sich trug; darum haben ihn einst Diebe heimlicherweise entwendet und gestohlen.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 409-410.
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