360. Sankt Martins Fuß.

[434] Msc. de Depas.

Bovy, Promenades historiques dans le pays de Liège. II, p. 233.


Martin, ein Sohn des Grafen von Namur, der siebente Bischof von Tongern (um 250), kam einst nach langer Reise durch Gallien, wo er den Heiden das Christenthum gepredigt hatte, wieder in seine Diöcese zurück. Als er aber in dem Dorfe Horion, dessen Bewohner noch an ihren Göttern festhielten, um ein Nachtlager bat, trieben die ihn mit Hohn und Spott, weg und der heilige Bischof mußte die Nacht auf einem Felsen zubringen. Der harte Stein aber erweichte unter ihm, gleich einem linden Pfühle, und trägt bis heute noch die Spuren der Füße Sankt Martins. Die Stelle bekam davon den Namen Pas-Saint-Martin.

Quelle:
Wolf, Johann Wilhelm: Niederländische Sagen. Leipzig: Brockhaus, 1843, S. 434-435.
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