887. Die Hand mit dem Namen-Jesus-Ring.

[259] Aus Übermut und Dummheit tauften sie auf einer Alp eine Geiss oder ein Schaf, ich weiss nicht sicher welches von beiden. Nach und nach wurde ein Gespenst daraus. Als sie am Herbst von Alp fuhren, vergassen sie einen Gegenstand in der Hütte. Der Senn sagte, er wolle zurück und das Ding holen, und da sie ihm wegen des Gespenstes abrieten, meinte er, mit dem wolle er es schon ausmachen. Er kam aber nicht mehr zurück. Das Gespenst zerrieb ihn zu Staub und Asche. Vom Senn fanden die Leute nur noch die linke Hand mit dem Namen Jesus-Ring am Ringfinger.


Jos. Muheim, Geschenen, 12 J. alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 259.
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