1324. Die Heidenleute und die Pest.

[197] Einst hauste im Schächental ein schrecklicher Sterbet, der Beulentod, der die Grosszahl der Menschen dahinraffte. Da kam ein Heidenmütterchen in das Dorf und rief:

»Ässet (wyssi) Änzä, Stränzä und (wildi) Bibernällä, so stärbet-er nit ällä«.

Wer die Lehre befolgte, blieb von der Pest verschont. Der Spruch lautet auch:


»Ässet Änzä, Stränzä, Bibernäll und beijets Brot,

So stärbed-er nit am Byletod.«


Oder nach einer alten Fassung von Isental:


»Ässet Änzä, Stränzä-n- und Bibernällä,

So wird der Tod abgällä.«

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 197-198.
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