1325. Der Lohn der wilden Mandli.

[198] Ein Bauer im Reusstal hatte eine grosse Not mit seinen Kühen, da er sie an einem sehr unsicheren Ort auf die Weide treiben musste, wo ihm alljährlich ein bis zwei Stück verunglückten. Da stellten sich eines Sommers wilde Mandli bei ihm ein und boten ihre Dienste an; sie wollten ihm, versicherten sie, die Kühe hüten, dass ihm keine einzige verunglücke. Als Lohn verlangten sie alle miteinander nur einen Hut. Der Bauer dachte, man könne ja probieren, und dingte sie. Er sollte es nicht bereuen. Diesmal verlor er kein Haupt.


Christina Exer.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 198.
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