1334. Die Wilden als Pflasterkocher.

[204] Damals lebte zu Unterschächen in einem uralten Häuschen, das an der Stelle stand, wo gegenwärtig (1920) das Helferhaus ist, ein Mann, den die Leute viel zu den kranken und sterbenden Leuten beriefen. Es war aber nicht ein Priester. Als das alte Zuzzimuzzi auf der Flueh am Sterben war, holten ihn auch die Wilden. Seitdem waren sie seine Freunde. Er baute sich ein neues Steinhäuschen, und zwei wilde Mandli kamen ihm täglich zu Hilfe und kochten ihm das Pflaster. Am Abend salbten sie jeweilen mit den Händen ihre Stöcke ein, setzten sich rittlings darauf und fuhren so der Flueh zu.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 204.
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