1178. Der Hausgeist behauptet sein Recht.

[91] Als einst der Ziegler Hans-Toni ennet der Märcht von Linthal her, wo seine Frau wohnte, auf den Urnerboden kam, kamen ihm seine Kinder entgegen und klagten ihm, eine Frau sei in ihrer Hütte aus der Kammer herabgekommen und habe gesagt, sie sollen hinaus, hier habe sie das Recht. Er ging dann ins Haus, kam hierauf zum Nachbar und sagte,[91] heute hätte er bald geschworen in seiner Hütte; ob er da nicht das Recht habe? seine Kinder hätten das und das gesagt. Der Nachbar ergänzte aber noch die Angabe der Kinder, indem er dem Hans-Toni sagte, er habe heute in seiner, des Hans-Tonis Hütte, ganz deutlich eine Frau gesehen am Fenster sitzen, in einem roten persianenen Tschöpli, den Rücken gegen das Fenster gekehrt. Er habe geglaubt, es sei die Zieglerin.


Schriftlich von Hh. Kaplan Truttmann.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 91-92.
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