4. Der soldat und der waldgeist.

[60] Ein mann soll gegangen sein, um seinen acker zu reinigen. Da (auf dem acker) soll der waldgeist geschlafen haben. Der bär soll angefangen haben, den waldgeist zu fressen, aber der mann erweckte den waldgeist. Da erschrak der bär und lief weg. Darauf sagte der waldgeist zum manne: »Du begiebst dich in den soldatendienst, du gelangst an die und die stadt; nachdem du an diese stadt gelangt bist, siehst du da eine grosse schlucht; in dieser schlucht ist ein grosser stein; rufe mich herbei, sobald du an den stein gelangt bist«.

Der mann ging in den soldatendienst, so wie der waldgeist gesagt hatte. Ebenso soll da, nachdem er an die stadt gelangt war, eine grosse schlucht gewesen sein; auch soll in dieser schlucht ein grosser stein gewesen sein. Dem worte des waldgeistes gehorchend, rief der mann den waldgeist herbei. Sogleich nachdem er ihn gerufen hatte, kam der waldgeist. Nachdem der waldgeist gekommen war, hiess er seine mutter den mann bewirten und verpflegen und ging weg. Als er (der mann) gegessen und getrunken hatte, kam der waldgeist und brachte einen reisepass mit sich. Darauf gab der waldgeist dem soldaten den pass und sagte: »Jetzt[61] kannst du mit diesem (pass) heimkehren«. Zuerst-glaubte der soldat es nicht; dann aber las ihm der waldgeist (den pass) vor und zeigte (ihm dadurch, dass es wirklich ein pass sei). Darauf sagte der soldat: »Ich werde fürwahr heimkehren!« Dann hiess der waldgeist ihn die augen schliessen. Der soldat schloss die augen und sagte: »Wehe! Mein hut fiel herab!« Der waldgeist sprach: »Juchhe! Dein hut ist wohl schon fünfhundert werst zurückgeblieben!«

Quelle:
Wichmann, Yrjö: Wotjakische Sprachproben, 2.: Sprichwörter, Rätsel, Märchen, Sagen und Erzählungen, Helsingfors: 1893/1901, S. 60-62.
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