Bedeutung – Der Aufmerksamkeit der Grammatiker konnte es nicht entgehen, daß die Worte ihrer Disziplin, daß sogar die Worte der ganz gewöhnlichen Sprache einen Inhalt haben, einen Sinn, eine Bedeutung; der Aufmerksamkeit der Logiker konnte es wieder nicht entgehen, daß die ...
Dualismus – Ich glaubte den Streit zwischen der scheinbar einheitlichen und der scheinbar zweiteiligen Weltanschauung besser unter dem Schlagwort Monismus (vgl. Art. Monismus ) darzustellen, weil die Monisten heutzutage in der öffentlichen Meinung obenauf sind und fast nur noch einige katholische »Philosophen ...
klassisch – Die Umwertung aller Werte hat seit einigen Jahren auch den preislichen Begriff »klassisch« ergriffen, nicht durch Nietzsche, der bei aller Ketzerei doch ein klassischer Philologe blieb, bis ans bittere Ende, mehr als er es wußte, sondern durch Albert ...
Quantität . – Parallel mit lat. qualitas hat man lat. quantitas (als Lehnübersetzung von posotês ) gebildet; die Qualität war erst die dritte, die Quantität war gleich die zweite von den Kategorien des Aristoteles. Die Frage richtete sich diesmal ( posos ) nur auf eine ...
Gegenwart – Ich hätte für eine Wortgeschichte nur das D. W. auszuschreiben, den Artikel Gegenwart aus dem unvergleichlich besten Bande des Wörterbuchs. Man hat in historischer Zeit und bis heute die Entstehung des Wortes nicht erklären können, und daraus sind wohl ...
Heuchelei – Nicht das Ergebnis einer Untersuchung, nur eine Aufgabe : die Herkunft der ungeheuren Ausbreitung der Heuchelei in unseren Sitten und in unseren Sprachen zu erklären. Das deutsche Wort heucheln ist in der Schriftsprache neu, offenbar ursprünglich von ducken und kriechen ...
aufmerken – ist ein Begriff , mit dem die Psychologie immerhin etwas mehr anzufangen weiß als mit der substantivischen, also personifizierten Aufmerksamkeit. Wobei ich nur schwer meine alte Klage unterdrücken kann, daß es um die Sprache der Psychologie fast noch schlimmer ...
Realismus – Die Alten und die Scholastiker, wenn man von den griechischen Skeptikern und von den mittelalterlichen Nominalisten absieht, behandelten die Frage nach der Realität der Dinge – man achte auf die Tautologie – in einer Disziplin, welche nacheinander die Namen: erste Philosophie ...
Intention – deckt sich in den romanischen Sprachen mit dem, was wir seit dem 18. Jahrhundert erst Absicht nennen (vgl. Art. Absicht ) . Das lateinische Originalwort ist eine Übersetzung verschiedener griechischer Worte, die alle Ableitungen von teinein spannen, sind; insbesondere ist aber ...
angeboren – ist ein natürlicher Begriff , der nur jahrhundertelang von Theologen und Moralisten so arg mißbraucht wurde, bis er dadurch den Zorn Lockes weckte. Der Sinn deckte sich ursprünglich mit dem Zeichen. Mit innatus hatte Cicero das griechische emphytos , eingepflanzt, ganz ...
Intuition – In dem Aufsatze: » Über Philosophie und ihre Methode « (Par. u. Paral. II. 7) hat Schopenhauer , der doch als Kantianer alle Anschauung für intellektuell erklärte, wieder einmal die volle Schale seines Zornes über Fichte und Schelling ausgegossen, weil sie den ...
Affinität – Das Wort bezeichnete im Lateinischen deutlich die Nachbarschaft, sodann in der juristischen Gemeinsprache die Verwandtschaft durch Heirat, also Verschwägerung im Gegensatze zur Blutsverwandtschaft, cognatio. Die ältere Logik, welche einen Grund für die Assoziierbarkeit der Begriffe suchte, fand ihn in ...
Anpassung – ist, wenn man Haeckel fragt, eine allgemeine physiologische Funktion der Organismen. Haeckel weiß das ganz genau und weiß wahrscheinlich auch zu sagen, was eine Funktion sei. Mach aber hat uns gelehrt, daß die logische oder vielmehr die psychologische ...
sogenannt – Ein Pedant könnte an mich die Forderung stellen, kein einziges Wort meiner Sprache in meiner Darstellung zu gebrauchen, ohne daß es zwischen Anführungszeichen gesetzt würde oder durch Voranstellung des Warnungszeichens sogenannt (Lehnübersetzung von sic dictus ) verdächtig gemacht. Wie ein ...
Sehnsucht – Alle Sprache ist von Hause aus Rückblick, Geschichte , weil sie Gedächtnis ist. Also Vergangenheit. Soll die Sprache Zukunft werden, so muß sie eine Sehnsucht ausdrücken lernen. Eigentlich kann die Sprache gar nicht sagen, was noch nicht war. (Eine Wiederholung ...
Ontologie (die alte Disziplin ist unter Realismus behandelt).
I. Mit einem Strome ist oft die Geschichte eines Menschen verglichen worden; nie schöner als von Goethe in »Mahomets Gesang«: Und so trägt er seine Brüder, Seine Schätze, seine Kinder Dem erwartenden Erzeuger Freudebrausend an das Herz. Und im »Gesang ...
I. Es ist schwer, ernst zu bleiben, wenn man den Begriff Gottes Wort untersuchen will. Wirklich: im Anfang war das Wort, und Gott war ein Wort. Götter sind Worte. Und diesem verstiegensten aller Worte, dem Gotte , hat insbesondre die Gruppe ...
Theosophie – So verschieden die Namen sind, mit denen man die Lehre bezeichnet, alle verraten den Schwindel oder den Selbstbetrug, der dahintersteckt. Der » Okkultismus « behauptet keck, Kenntnis vom Unerkennbaren zu besitzen, Einsicht in das Verborgene, Erfahrung vom Unerfahrbaren. Vornehmer klingt »Xenologie ...
I. In dieser Form ist es ein verhältnismäßig junges Wort; aber es war von Anfang an verworren, und selten verstehen zwei Menschen, die es gebrauchen, unter Idealismus dasselbe. So bunt wie der Begriff Idee schillert, so auch die Ableitung ...
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Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.
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