[860] Überpflanzen, Gewächse, die gewöhnlich im Boden wurzeln, jedoch gelegentlich auch auf Bäumen auftreten und daher am nächsten mit den Epiphyten zu vergleichen sind.
In der europäischen Flora bilden besonders geköpfte Weiden, bisweilen auch Linden, Pappeln, Ahorn, Buchen, Birken, Robinien, Platanen, Fichten u. a. den Sitz einer mehr oder weniger reichlichen Überflora, von der bis jetzt etwa 300 Arten, darunter auch mehrere Holzgewächse, wie Eberesche, Arten von Ribes u. a., beobachtet wurden. Die Samen der Ü. werden teils durch Vögel, teils durch den Wind, teils durch zufällige andre Ursachen auf den hochgelegenen Standort gebracht. Auch auf Dächern, Ruinen u. a. siedeln sich manche Gewächse, wie Birken u. a., in ähnlicher Weise an. Vgl. Beyer, Ergebnisse der bisherigen Arbeiten bezüglich der Ü. außerhalb der Tropen (in den »Abhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg«, Bd. 37).