Aïr

[213] Aïr (Asben), Gebirgsland in der südlichen Sahara, zwischen 16–20° nördl. Br. und 7–10° östl. L., das sich in den von N. nach S. ziehenden Bergen von Timge (1550m) sowie den Gebirgen Baghsén (1350 m) und Eghellâl über die 650 m hohe Wüstentafel erhebt (s. Karte bei »Guinea«). Die Täler sind zum Teil mit Vegetation bedeckt. Niederschläge erfolgen nur im September und Oktober, dann allerdings in Gestalt ungeheurer Regengüsse. Strauße, Gazellen, Löwen, Schakale, Wildschweine sind nicht selten. Die Bewohner, etwa 50–60,000 Seelen, ein Gemisch von Berbern und Negern, verfertigen Lederwaren und treiben Salzhandel (von Bilma). Als Geld dienen Negerhirse und Baumwollenstreifen. Die bedeutendsten Orte sind Tintellust und die bereits 1460 gegründete Hauptstadt Agades (s. d.). A. wurde von Barth und Erwin v. Bary erforscht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 213.
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