Agăthon

[164] Agăthon, griech. Tragiker aus Athen, geboren um 445 v. Chr., der durch Schönheit, Reichtum und Bildung ausgezeichnete Freund des Euripides und Platon. Letzterer verewigte das Gastmahl zur Feier seines dramatischen Sieges 416 durch sein »Symposion«; mit ersterm weilte er am Hofe des Archelaos von Makedonien, wo er um 402 gestorben zu sein scheint. Wieland hat ihn zum Helden seines Romans »A.« gemacht. A. führte mancherlei rhythmische und musikalische Neuerungen ein, war auch der erste, der in seiner Tragödie »Anthos« (»Die Blume«) den Stoff nicht dem Mythus entnahm, sondern frei erdichtete. Sein Stil war zierlich und geziert nach dem Muster des Sophisten Gorgias. Die Bruchstücke seiner Dichtungen in Naucks »Tragicorum graec. fragmenta« (2. Aufl., Leipz. 1889). Vgl. Ritschl, Opuscula, Bd. 1 (Leipz. 1866).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 164.
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