Alexis [4]

[309] Alexis (spr. alekßiß), Paul, franz. Schriftsteller, geb. 10. Juni 1847 in Aix, gest. 29. Juli 1901 in Triel (Seine-et-Oise), war ein jüngerer Schulkamerad Zolas im Collège zu Aix und folgte ihm nach vollendeten Rechtsstudien nach Paris, um sich der Literatur zu widmen. A. gehörte zu den fünf Naturalisten, die mit Zola den Novellenband »Les Soirées de Médan« (1880) herausgaben, der als Manifest der neuen Schule galt. A. ist dem Vorbild Zolas, dem er die wertvolle biographische Skizze »Émile Zola, notes d'un ami« (1882) widmete, allein bis aus Ende getreu geblieben. Auf der Bühne debütierte er mit dem Einakter »Celle qu'on n'épouse pas« (1879), den die Comédie Française 1898 wieder aufnahm. Sein bedeutendstes Bühnenwerk ist der dreiaktige, höchst gewagte »Monsieur Betzy« (1890, mit Méténier). Sein erster Roman: »La fin de Lucie Pellegrin« (1880), war eine abschreckende Krankheitsgeschichte. Maßvoller und gehaltvoller ist »Madame Meuriot« (1890). Interesse erregte der auf Gambetta anspielende Roman »Vallobra« (1901), dessen Stoff A. auch in einem hinterlassenen Drama behandelt hat. Antoines epochemachendes Théâtre Libre wurde mit Alexis' ironischem Einakter »Mademoiselle Pomme« (1888) eröffnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 309.
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