Anthranīlsäure

[568] Anthranīlsäure (Orthoamidobenzoesäure) C7H7NO2 oder C6H4.NH2.CO2H entsteht bei Reduktion von Orthonitrobenzoesäure durch Zinn und Salzsäure, aus Orthonitrotoluol durch Behandeln mit Kalilauge, aus Indigo etc. Sie bildet farblose Kristalle, löst sich leicht in Wasser und Alkohol, schmeckt süß, schmilzt bei 145°, zerfällt beim Erhitzen in Anilin und Kohlensäure, gibt mit salpetriger Säure Salizylsäure. Ihr Methylester, der bei 25,5° schmilzt und bei 125° (unter 9 mm Druck) siedet, findet sich im Orangeblütenöl, in Pomeranzen- und Jasminöl und entwickelt hervorragende Eigenschaften als Riechstoff bei Mischung mit wohlriechenden ätherischen Ölen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 568.
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