Archangelĭca

[700] Archangelĭca Maxim. (Engelwurz), Untergattung der Gattung Angelica aus der Familie der Umbelliferen, hohe Stauden mit mehrfach siederig zusammengesetzten Blättern und großen, vielstrahligen Dolden. Fünf Arten in Nordamerika und Asien, eine in Europa. A. officinalis Hoffm (Angelika-, Theriak-, Brustwurzel), in Nordeuropa und Nordasien, an der Discobai in Westgrönland, vereinzelt noch in den deutschen Mittelgebirgen. Im Handel erscheint die Wurzel von im Erzgebirge (Bockau bei Schwarzenberg), Harz und in Thüringen kultivierten Pflanzen; sie sondert eine gelbliche Milch ab, schmeckt und riecht stark aromatisch, enthält ätherisches Öl (Angelikaöl, s. d.), Harz (beide zusammen bilden den Angelikabalsam), Angelikasäure etc. und wirkt auf den Verdauungskanal als aromatisches Reizmittel. Sie dient auch zur Bereitung aromatischer Liköre. Zu Einreibungen bereitet man den Angelikaspiritus (s. d.). Im hohen Norden ist die Wurzel beliebtes Gewürz und Hausmittel, auch genießt man die Stengel und Blattstiele als Gemüse, bei uns mit Zucker kandiert als Konfekt. Angelika scheint erst seit dem 15. Jahrh. als Gewürzpflanze benutzt worden zu sein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 700.
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