Attâr

[64] Attâr, Ferid ud Din, einer der größten mystischen Dichter der Perser, wurde in einem Dorf bei Nischapur 1119 geboren und hochbetagt um 1230 bei Dschengis-Chans Andringen getötet. Er war ursprünglich Gewürzkrämer (daher sein Beiname A., »Gewürzkrämer«); doch wendete er sich früh der Mystik und der Poesie zu. Von seinen zahlreichen Dichtungen sind viele verloren gegangen. Unter den erhaltenen sind die wichtigsten: das glänzende »Mantik ut-tair« (»Vogelgespräch«), eine mit beschaulichen Erzählungen durchwebte sufische Allegorie (hrsg. und ins Französische übersetzt von Garein de Tassy, Par. 1857–63), und das noch volkstümlichere, aber weniger bedeutende »Pend-name« (»Buch des Rates«), eine Reihe von kürzern Lehrgedichten und Reimsprüchen (hrsg. u. übersetzt von Hindley, Lond. 1809, und S. de Sacy, Par. 1819; deutsch von Nesselmann, Königsb. 1871). Vgl. Persische Literatur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 64.
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