Bandtke

[326] Bandtke (Bandtkie), Georg Samuel, poln. Geschichtschreiber, Bibliograph und Sprachforscher, geb. 24. Nov. 1768 in Lublin, gest. 11. Juni 1835 in Krakau, Sohn eines deutschen Kaufmanns, besuchte das Elisabethgymnasium zu Breslau, studierte in Halle und Jena und lebte dann als Hauslehrer bei dem Grafen Peter Ozarowskij mehrere Jahre in Petersburg, wo er sich dem Studium der russischen und altslawischen Literatur zuwandte. Seit 1798 wieder in Breslau, wurde er daselbst Lehrer der polnischen Sprache am Elisabethgymnasium und 1804 Rektor der Heiligengeistschule, folgte aber 1811 einem Ruf als Bibliothekar und Professor der Bibliographie nach Krakau. In weitern Kreisen machte sich B. bekannt durch sein »Polnisch-deutsches Wörterbuch« (Bresl. 1806, 2 Bde.), seine »Polnische Grammatik für Deutsche« (das. 1808, 3. Aufl. 1824), sein Hauptwerk, und das Geschichtswerk »Dzieje narodu polskiego« (»Geschichte des polnischen Volkes«, 1810, 2 Bde., 3. Aufl., das. 1835). Schriften bibliographischen Inhalts sind: »De incunabulis Cracoviensibus« (Krak. 1812), »Geschichte der Krakauer Druckereien« (das. 1815), »Geschichte der Druckereien in Polen« (das. 1826, 3 Bde.), ein umfassendes Werk voll der gelehrtesten Forschungen, »Geschichte der Bibliothek der Jagiellonischen Universität in Krakau« (1821) etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 326.
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