Barrantes

[394] Barrantes, Vicente, span. Schriftsteller, geb. 24. März 1829 zu Badajoz in Estremadura, studierte Theologie, wandte sich seit 1848 in Madrid ganz literarischer Tätigkeit zu und machte sich durch dramatische Stücke, Romane, Novellen (darunter »Siempre tarde«, 1851) und zahlreiche kleinere Dichtungen (besonders »Baladas españolas«) zu einem beliebten Schriftsteller. Zugleich verfocht er in politischen Satiren und historischen NovellenJuan de Padilla«, »La viuda de Padilla«) liberale Anschauungen und die Idee eines iberischen Einheitsstaates. Als Ministerialbeamter, Unterrichtsrat, Cortesabgeordneter, Regierungssekretär auf den Philippinen, Chronist der Provinz Estremadura und Mitglied der Akademie (seit 1872) entwickelte er eine außerordentlich fruchtbare Tätigkeit. Von seinen gelehrten Arbeiten sind die bedeutendsten: »Guerras piraticas de Filipinas« (1878) und »Aparato bibliografico para la historia de Estremadura« (1875–79, 3 Bde.); von den spätern belletristischen: »Narraciones extremeñas« (1872–1873) und »Cuentos y leyendas« (1875). »Viaje á los infiernos del sufragio universal« ist ein politisch-satirisches Werk im Novellenstil.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 394.
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