Belsazar

[618] Belsazar (Bel-sar-uzur, »Bel, schirme den König«), der Sohn des letzten Königs von Babylonien, Nabonetos (s. d.), und Oberbefehlshaber des babylonischen Heeres im Kriege gegen Cyrus. In der Schlacht bei Opis 538 geschlagen, mußte sich das babylonische Heer auf die Hauptstadt zurückziehen, verfolgt von den Persern, die unter Gobryas schon am 16. Tischri (12. Okt.) ebendieses Jahres ohne Kampf in Babylon einzogen. Nabonetos wurde in Babylon gefangen genommen. So der Bericht einer Keilschrifturkunde, der sich über Belsazars Geschick noch nichts Sicheres entnehmen läßt. Nach dem Buch Daniel (Kap. 5), das B. zum letzten König Babyloniens macht, hätte er während eines tollen Festgelages (vgl. Herodot, 1,141) eine göttliche Ankündigung des ihm bevorstehenden Unterganges durch eine von unsichtbarer Hand an die Wand geschriebene Inschrift: »Mene mene tekel u-pharsin« erhalten und sei noch in selbiger Nacht ermordet worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 618.
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