Benzaldehyd

[643] Benzaldehyd (Benzoylwasserstoff) C7H6O oder C6H5.CHO, Hauptbestandteil des ätherischen Bittermandelöls (s. d.), entsteht bei Oxydation des Benzylalkohols C6H5.CH2OH und bei Reduktion der Benzoesäure C6H5.COOH. Technisch stellt man B. aus Benzalchlorid C7H6Cl2 durch Behandeln mit Kalkmilch, auch aus Benzylchlorid mit salpetersaurem Blei dar. B. ist eine farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,050 bei 15°, riecht und schmeckt scharf aromatisch nach bittern Mandeln, ist nicht giftig, löst sich in 30 Teilen Wasser, mischt sich mit Alkohol und Äther, siedet bei 179°, brennt mit leuchtender Flamme, oxydiert sich an der Luft zu Benzoesäure, gibt bei Reduktion Benzylalkohol und zerfällt bei Rotglut in Benzol C6H6 und Kohlenoxyd. Beim Kochen mit essigsaurem Natron und Essigsäureanhydrid entsteht Zimtsäure. B. dient zur Darstellung von Zimt- und Benzoesäure und Teerfarbstoffen (Bittermandelölgrün).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 643.
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