Bestreichen

[763] Bestreichen, eine Geländestrecke, die Linien von Befestigungswerken unter Geschütz- oder Gewehrfeuer halten. Da das Feuer in der Regel senkrecht zur Feuerlinie gegeben wird (Frontalfeuer), so entsteht vor jedem Ausspringenden Winkel (s. d.) einer Befestigung ein unbestrichener Raum, der jenen auf 180° ergänzt. Der Raum unter der verlängert gedachten Brustwehrkrone vor der Eskarpe eines Festungswerkes oder im Vorfelde, der von diesem aus nicht bestrichen wird, heißt toter Winkel. Seine Bestreichung geschieht von senkrecht zu jenem Festungswerk liegenden Linien, den Flanken, der Länge nach, daher flankierend, durch Flankenfeuer, während das von der flankierten Linie abgegebene Feuer Frontalfeuer genannt wird. Vgl. Festung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 763.
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