Biblische Archäologie

[827] Biblische Archäologie oder Altertumskunde, die Wissenschaft, die uns den Natur- und Kulturzustand derjenigen Völker, auf welche die biblischen Schriften unmittelbar oder mittelbar Bezug nehmen, in den Zeiten, die ebendiese Schriften umfassen, vorführt. Die jüdische und hebräische Archäologie ist ihr wichtigster Teil. Ihre Quellen sind: das Alte und das Neue Testament selbst; die Schriften des Josephus und Philo; ältere Teile der talmudischen Literatur; die griechischen und römischen Schriftsteller; die spärlichen Kunstdenkmäler und die jüdischen Münzen aus der Makkabäischen Zeit; neuerdings auch die ägyptischen und assyrischen Denkmäler und Ruinen; endlich noch neuere Reisebeschreibungen u. s. s. Als Bearbeitungen der biblischen Archäologie aus neuerer Zeit sind zu erwähnen: De Wette, Lehrbuch der hebräisch-jüdischen Archäologie (Leipz. 1814, 4. Aufl. 1864); Ewald, Die Altertümer des Volkes Israel (Götting. 1844, 3. Aufl. 1866); Keil, Handbuch der biblischen Archäologie (2. Aufl., Frankf. 1875); Schegg, Biblische Archäologie (Freib. 1887–88); Nowack, Lehrbuch der hebräischen Archäologie (das. 1894, 2 Bde.); Benzinger, Hebräische Archäologie (das. 1894). Hierher gehören auch die sogen. Bibellexika, als deren erstes das »Dictionnaire historique et critique, chronologique et littéral« (Par. 1722) des Benediktinermönchs Calmet gelten kann. Aus neuerer Zeit sind zu erwähnen: Winer, Biblisches Realwörterbuch (3. Aufl., Leipz. 1847–48); Schenkel, Bibellexikon (das. 1869–75, 5 Bde.); Riehm, Handwörterbuch des biblischen Altertums (2. Aufl. von Baethgen, das. 1893, 2 Bde.); das »Biblische Handwörterbuch« des Kalwer Verlagsvereins (2. Aufl. 1893); Hastings und Selbie, Dictionary of the Bible (Edinb. 1898–1902, 4 Bde.); Cheyne und Black, Encyclopaedia Biblica (bisher 3 Bde., Lond. 1899–1903), und »Kurzes Bibelwörterbuch«, in Verbindung mit andern herausgegeben von Guthe (Tübing. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 827.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: